Hans Dieter Kind / Uwe Scheerschmidt
Ortsfamilienbuch Unterschönau im Thüringer Wald
Nürnberg 2018 (Personengeschichtliche Schriften, Sonderbände der GFF, 11).
294 S., über 30 Abb., 3 Ortspläne
ISBN 978-929865-69-1
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Unterschönau liegt etwa zwei bis drei Kilometer südlich des Rennsteiges im Thüringer Wald. Dieser stellt schon seit mehr als 1200 Jahren die Nordgrenze des fränkischen Siedlungs- und Sprachgebietes dar. Im Thüringer Wald wurde stellenweise seit mehr als 1000 Jahren Eisenerz abgebaut. Die Blütezeit des dortigen Bergbaus reichte von etwa 1480 bis 1620. Aus dem gewonnenen Erz wurde an wasserreichen Bächen – wie dem Haselbach bei Unterschönau – Eisen geschmolzen und verarbeitet. Das war die Lebensgrundlage für Hammerschmiede, Hammerbläser und Eisenschmelzer. Viele Unterschönauer arbeiteten in diesem und damit verknüpften Gewerben als Nagelschmiede, Köhler und Schlosser. Einige Frauen fanden in späterer Zeit in zwei Zigarrenfabriken Arbeit, die hier von norddeutschen Unternehmern errichtet worden waren.
Der durch den Ort fließende Haselbach, auch Schönau genannt, bildete einst die Grenze zwischen dem Amt Hallenberg und dem Amt Schmalkalden, so dass Unterschönau bis 1619 zu zwei Herrschaften gehörte und anschließend zwischen zwei hessischen Ämtern geteilt war. Im Jahr 1791 kam Unterschönau ganz zur hessischen Herrschaft Schmalkalden. Die meisten Unterschönauer tragen noch heute die gleichen Familiennamen wie vor 300 Jahren.
Im Ortsfamilienbuch sind alle eruierbaren Familien alphabetisch und die zugehörigen Einzelpersonen in zeitlicher Reihenfolge verzeichnet. Grundlage für die Zusammenstellung sind die mit dem Jahr 1711 einsetzenden Kirchenbücher der evangelisch-lutherischen Gemeinde, die bis 1829 in Steinbach-Hallenberg geführt wurden. Erst seit dem Jahr 1830 gibt es eigene Kirchenbücher für die Gemeinde Unterschönau. Die örtliche Kirche entstand erst um 1890. Nur wenige Unterschönauer Lebensdaten aus der Zeit vor 1711 konnten in Musterungs- und Steuerlisten sowie Erbhuldigungen gefunden und in den Ausführungen zu den Familien ergänzt werden.
Im ersten Teil des Buches wird auf die geografische Lage und politische Zugehörigkeit, auf Kirche, Schule und kriegerische Ereignisse in der über 650jährigen Geschichte der Gemeinde eingegangen. Informationen zur wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung, zum Leben und den Vereinen in Unterschönau ergänzen die geschichtliche Abhandlung. Dazu kommen Statistiken und Diagramme über Geburten, Ehen und Beerdigungen und drei Lagepläne mit sämtlichen Hausnummern.
Im Datenteil werden über 2000 Familien mit ca. 6000 Einzelpersonen behandelt. Die Artikel enthalten Angaben zu Namen, Lebensdaten, Eltern, Ehepartnern, Kindern und deren Taufpaten, Berufen, Herkunft bei Eingeheirateten oder Zugewanderten, Hausnummern, Todesursachen und Besonderheiten wie z. B. Militärdienst im Ausland. Daneben werden zum Teil Hinweise auf Personen gegeben, die ausgewandert oder in anderen Orten verstorben sind.
Ausführliche Namens-, Orts- und Berufsregister erschließen neben dem Abbildungsverzeichnis das umfangreiche Buch.