Häuserforschung ist ein Spezial- und Randgebiet der Familienforschung, das in den letzten Jahren große Bedeutung gewonnen hat. Ansatzpunkt ist hier nicht - wie in der Genealogie - die Stammfolge einer konkreten Familie, sondern eine bestehende oder früher bestehende Liegenschaft, deren Besitzer sich oft über die Jahrhunderte hinweg verfolgen lassen. Oft vollzogen sich Besitzerwechsel innerhalb der familiären Generationenfolge, die dann selbstverständlich auch genealogisch aufgearbeitet wird; Erbgänge oder Verkäufe beziehen aber nicht selten auch die fernere Verwandtschaft, verschwägerte Personen oder Fremde mit ein. Sie eröffnen interessante Blicke auf die Lebensverhältnisse sowie die rechtliche und fiskalische Situation der Bewohner. Dabei werden neben den Besitzern oft auch Mieter und Gesinde mit in den Fokus genommen.

Faszinierend an Häuserforschungen, die in breitem Ausmaß gerade auch außerkirchliche Quellen auswerten, ist die Überschneidung der Familiengeschichtsforschung mit der Baugeschichte und der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte lokaler Untersuchungsgebiete. Gerade die Landesgeschichte und die Denkmalpflege haben an den gut dokumentierten Ergebnissen solcher Studien großes Interesse.

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